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Städte-Informationen Tokio

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Kultur

Einleitung

Ganz den Traditionen der lebenslustigen Einwohner des alten Edo entsprechend, wird auch im modernen Tokio eine bemerkenswerte Zahl an Festivals, Ritualen, Tempelfesten und Feierlichkeiten veranstaltet. Das Jahr beginnt mit dem traditionellen Besuch der Schreine an Neujahr, bei dem man um Glueck und Segen fuer das kommende Jahr betet. Auch das restliche Jahr ist in Tokio mit Feier- und Festtagen angefuellt, von den besonders volkstuemlichen bis zu den ganz und gar esoterischen. Einige Ereignisse kennzeichnen einen besonderen Geburtstag oder ein Tag im buddhistischen Kalender und erstrecken sich nur auf bestimmte Stadtteile, Schreine oder Tempel, andere wiederum, wie z. B. das Kirschbluetenfest, werden in der ganzen Stadt ausgiebig gefeiert.

Auch die traditionellen Kuenste florieren in Tokio. Traditionelles Schauspiel, Kampfsportarten, die Teezeremonie und die Kunst des Blumenbindens werden ueberall unterrichtet und aufgefuehrt. Viele international bekannte Orchester, Tanztruppen und Popgruppen kommen auf ihren Tourneen nach Tokio, aber auch bekannte Kunstausstellungen werden nach Tokio gebracht und bereichern die lebhafte oertliche Kunst- und Unterhaltungsszene. Das Tourist Information Centre (Tel: (03) 32 01 33 31) verfuegt ueber eine Datenbank mit detaillierten Informationen zu den Festivals in der Stadt. Verzeichnisse mit Tips zu Veranstaltungen, Konzerten und Ausstellungen erscheinen auch in den englischsprachigen Stadtmagazinen Metropolis (Internet: www.metropolis.co.jp) und Tokyo Journal (Internet: www.tokyo.to). Bei den beiden groeßten Kartenagenturen Ticket Pia (Tel: (03) 52 37 99 99) und Lawson Ticket (Tel: (03) 55 37 99 99), die ueber zahlreiche Vertretungen in der Stadt verfuegen, spricht man Englisch. Veranstaltungen sind regelmaeßig ausverkauft, deshalb sollte man sich Karten rechtzeitig im voraus besorgen.

Film

In Tokio gibt es sehr viele Kinos, die sich vor allem in den Vierteln Ginza, Shibuya, Shinjuku und Ikebukuro konzentrieren. Auslaendische Filme werden normalerweise im Originalton mit japanischen Untertiteln gezeigt. Kinokarten sind allerdings teuer, und neue Hollywoodfilme werden oft erst Monate spaeter gezeigt. Die letzten Auffuehrungen beginnen i. allg. um 19.00 Uhr, am Wochenende gibt es manchmal noch eine spaetere Vorstellung. Über das aktuelle Angebot kann man sich in den Tageszeitungen und Stadtmagazinen erkundigen. Zu den Mainstream-Kinos gehoeren u. a. das Marunouchi Toei Movie Theatre, 3-2-17 Ginza, Chuo-ku (Tel: (03) 35 35 47 41) und das Shibuya Tokyu 2 Movie Theatre, 2-21-12 Shibuya, Shibuya-ku (Tel: (03) 34 07 70 29). Ein gutes Programmkino mit anspruchsvollen Filmen ist Cinema Rise, 13-17 Udagawa-cho, Shibuya-ku (Tel: (03) 34 64 00 52).

Anstatt literarischer Darstellungen hat Tokio eher ausdrucksvolle Bilder inspiriert, von den Ukiyo-e-Holzschnittdrucken aus der Edo-Zeit bis zu den Filmen von heute. In Tampopo (Juzo Itami, 1986) und Tokyo Story (Yasujiro Ozu, 1953) werden Aspekte des Lebens in Tokio ergruendet, waehrend Katsuhiro Otomos anerkannter Science-Fiction-Zeichentrickfilm Akira (1988) eine Zukunftsvision der Stadt zeigt. Die meisten Menschen aus dem Westen sind dagegen wohl eher mit Ridley Scotts Blade Runner (1982) vertraut. Der Schauplatz des in Hollywood gedrehten Films ist zwar das Los Angeles der Zukunft, die Szenen in einer dunklen, regnerischen, neon-beleuchteten Stadtlandschaft haben fuer viele aber dauerhaft die Vorstellung von Tokio gepraegt.

Kulturelle Veranstaltungen

Die traditionellen religioesen Festivals (Matsuri) in Japan finden in den Nachbarschaften statt. Diese freudigen, ausgelassenen und doch harmlosen Feste zeigen ein ganz anderes Bild von den Japanern, als man es im Alltag oder im geschaeftlichen Umfeld erhaelt. Sie beginnen an den oertlichen Schreinen mit einem Umzug mit den mikoshi (tragbarer Schrein), die von Maennern, Frauen und Kindern im festlichen Gewand durch die Straßen getragen werden, begleitet von traditioneller Musik und Tanz. Auf der Straße werden an Staenden Kleinigkeiten zu Essen, Schmuckgegenstaende und reichlich Bier verkauft. Die drei bekanntesten Matsuri, die waehrend des Sommers in den Nachbarschaften in ganz Tokio veranstaltetet werden, sind das Kanda Matsuri in Kanda, das Sanja Matsuri in Asakusa, beide finden Mitte Mai statt, und das Sanno Matsuri in Akasaka Mitte Juni. Mit Tausenden von Teilnehmern und noch viel mehr Zuschauern machen diese Festivals großen Spaß, koennen allerdings anstrengend sein, da es zu unglaublichen Menschenansammlungen kommen kann.

Im April findet meistens das Kirschbluetenfest statt, bei dem sich die gesamte Stadtbevoelkerung zu den Parks aufmacht, um unter der Bluetenpracht zu picknicken und feucht-froehlich zu feiern. Im August finden unter farbenfrohen Laternen traditionelle Bon-odori-Taenze statt, um den Geistern der verstorbenen Vorfahren zu gedenken. Der sehr lebhafte, farbenfrohe und ganz und gar nicht japanische Asakusa Samba Carnival wird von den Japanern veranstaltet, die lange in Brasilien lebten und findet jedes Jahr Ende August in den Straßen von Asakusa statt. Das stets Ende Oktober bzw. Anfang November veranstaltete Tokyo International Film Festival findet im Bunkamura, 2-24-1 Dogenzaka, Shibuya-ku (Tel: (03) 34 77 99 99. Internet: www.bunkamura.co.jp/english/index.html), und in den Kinos des Viertels Shibuya statt.

Literarische Anmerkungen

In Tokio sind japanische Schriftsteller zu Hause, die so unterschiedlich sind, wie z. B. Kenzaburo Oe, der 1994 den Nobelpreis fuer Literatur gewann, und Banana Yoshimoto, der Autor des Kultromans Kitchen (1993). Lafcadio Hearn war einer der fruehen auslaendischen Bewohner Tokios und galt als der große Vermittler Japans im Westen. Die Wahlheimat Tokio wurde von den Diplomaten-Ehefrauen des 19. Jahrhunderts, die sich an den Kirschblueten und dem anmutigen Benehmen der Menschen erfreuten, gleichermaßen gepriesen wie von Angela Carter, die erklaerte, daß Tokio ein ausgesprochen angenehmer Ort zum Leben sei. Auch in zahlreichen Memoiren findet Tokio Erwaehnung, u. a. in den Schriften von William Faulkner, Aldous Huxley, Jean Cocteau und Charlie Chaplin. William Gibsons Roman Idoru (1997) ergruendet Tokios technische Zukunft. Die dunklere Seite der Stadt wird dagegen lebhaft in Speed Tribes: Children of the Japanese Bubble von Karl Taro Greenfeld (1994) geschildert. Ein Roman, der erst vor kurzem in die engere Wahl fuer den Booker-Preis kam, ist David Mitchells wunderbares Werk Number 9 Dream (2001), das Tokio zum Schauplatz hat.

Musik

Freunden der klassischen Musik wird in Tokio viel geboten es gibt mehrere in der Stadt ansaessige Sinfonieorchester und haeufig Vorstellungen von gastierenden Orchestern, Choeren und Opernensembles. Zu den zahlreichen Veranstaltungsorten gehoeren u. a. die Bunkamura Orchard Hall, 2-24-1 Dogenzaka, Shibuya-ku (Tel: (03) 34 77 99 99. Internet: www.bunkamura.co.jp/english/index.html; Anreise: Bahnhof Shibuya), die Suntory Hall, 1-13-1 Akasaka, Minato-ku (Tel: (03) 35 84 99 99. Internet: www.suntory.co.jp/suntoryhall/english/index.html; Anreise: U-Bahnstation Akasaka auf der Chiyoda-Linie), und die Tokyo Opera City, 3-20-2 Nishi Shinjuku, Shinjuku-ku (Tel: (03) 53 53 99 99. Internet: www.tokyooperacity-cf.or.jp/en/index2.html; Anreise: Bahnhof Shinjuku), mit ihrer fantastisch entworfenen, neuen Konzerthalle. Im Tokyo International Forum, 3-8-1 Marunochi, Chiyoda-ku (Tel: (03) 52 21 90 00. Internet: www.tif.or.jp/forum/eng/; Anreise: Bahnhof Yurakucho auf der JR-Yamanote-Ringlinie), werden in vier Saelen diverse Musicals und kulturelle Darbietungen aufgefuehrt. Einer der Saele gehoert mit seinen 5000 Sitzplaetzen zu den groeßten der Welt. Traditionelle japanische Musik mit z. B. Taiko (Trommel) und Shamisen (Streichinstrument) kann gelegentlich in Bunkamura und kleineren Veranstaltungsorten gehoert werden.

Theater: Von den traditionellen dramatischen Kuensten Japans beeindruckt Kabuki mit seinen fantastischen Kostuemen, aufwendigen Inszenierungen und komplexen Handlungsablaeufen wahrscheinlich am ehesten. Im Kabuki-za, 4-12-15 Ginza, Chuo-ku (Tel: (03) 35 41 31 31. Internet: www.shochiku.co.jp/play/kabukiza/theater/index.html; Anreise: U-Bahnstation Higashi-Ginza auf den U-Bahnlinien Hibiya und Asakusa), wird regelmaeßig Kabuki aufgefuehrt, außerdem werden Kopfhoerer mit englischen Kommentaren zur Verfuegung gestellt. Die Vorstellungen sind lang und dauern manchmal bis zu fuenf oder sechs Stunden, allerdings sind auch Karten fuer nur einen Akt erhaeltlich.

Informationen zu den Auffuehrungen anderer traditioneller darstellender Kuenste, u. a. von noh (zurueckhaltend vorgetragenes, hochstilisiertes Schauspiel, das sich seit dem japanischen Mittelalter kaum geaendert hat), Bunraku (Puppentheater) und Kyogen (kurze satirische Stuecke, die haeufig in den Pausen bei noh-Dramen aufgefuehrt werden) sind vom Tourist Information Centre (Tel: (03) 32 01 33 31) erhaeltlich.

Tanz

In Tokio gibt es regelmaeßig Gastauftritte von auslaendischen Tanztruppen von Ballett- bis zu Tangoensembles. Auffuehrungen finden haeufig im Bunkamura, 2-24-1 Dogenzaka, Shibuya-ku (Tel: (03) 34 77 99 99. Internet: www.bunkamura.co.jp/english/index.html), statt. Buto ist eine experimentelle, manchmal groteske Form des expressiven Tanzes, entwickelte sich in den sechziger Jahren in Japan und findet unter den avantgardistischeren Japanern eine treue Anhaengerschaft. Auffuehrungen finden in diversen Lokalitaeten statt und werden in den Veranstaltungsteilen der Stadtmagazine Metropolis (Internet: www.metropolis.co.jp) und Tokyo Journal (Internet: www.tokyo.to) aufgelistet.

Theater & Konzerte

Zeitgenoessisches japanisches Theater ist haeufig schwer verstaendlich, und die Sprachbarriere ist auch nicht gerade hilfreich. Gefallen kann man sehr viel leichter an den extravaganten Vorstellungen der glamouroesen Takarazuka-Tanztruppe finden, die nur aus Frauen besteht und derzeit im Takarazuka Thousand Days Theatre, 3-8-3 Marunouchi, Chiyoda-ku (Tel: (03) 52 51 20 01. Anreise: Bahnhof Yurakucho an der Yamanote-Ringlinie), auftritt. Das Panasonic Globe, 3-1-2 Hyakunin-cho, Shinjuku-ku (Tel: (03) 33 60 11 51. Anreise: Bahnhof Shin-Okubo an der JR-Yamanote-Ringlinie), wurde Shakespeares urspruenglichem London Globe Theatre nachempfunden. Hier werden gelegentlich Stuecke in englischer Sprache von gastierenden auslaendischen Theaterensembles aufgefuehrt.