Flug

Entgegen ihrer sonst eher laessigen Lebenseinstellung sind Italiener in geschaeftlichen Dingen recht formell. Fuer ein Treffen sollte man einen Termin im voraus vereinbaren, und auf Puenktlichkeit wird Wert gelegt. Visitenkarten werden normalerweise ausgetauscht, wenn man sich vorstellt. Adrette Kleidung ist immer angebracht und dem eleganten Ruf der Stadt entsprechend, putzen sich die Mailaender fuer jeden Anlaß heraus. Die meisten Geschaeftsleute in fuehrenden Positionen sprechen Englisch oder Deutsch, wissen es aber zu schaetzen, wenn sich Besucher Muehe geben, ihre Sprache zu sprechen. Italienische Kollegen sollten gesiezt werden, außer wenn das Du angeboten wird. Die Geschaeftszeiten sind normalerweise von 09.00-17.00 Uhr, leitende Angestellte arbeiten aber haeufig wesentlich laenger.

Mailands Tempo entspricht eher dem von London als Rom und ist Welten entfernt von der Traegheit und dem Staub Sueditaliens. Lange gemaechliche Mittagspausen kommen hier auch sehr viel seltener vor. Nach Hause wird man nicht sehr oft eingeladen, da viele Mailaender recht weit von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen und zwischen den Vororten und dem Stadtzentrum pendeln. Trotz des Drucks bei der Arbeit genießen die Mailaender ihr Leben, und man entspannt sich nach Geschaeftsschluß oft ausgiebig in Bars. Geschaefte werden selten waehrend langer Mittagessen oder ausgedehnter Sitzungen am Nachmittag abgeschlossen, denn man diskutiert oft noch nach Geschaeftsschluß in Bars oder gastronomischen Staetten in den besten Hotels der Stadt weiter. Handel und Geschaefte sind das Herzblut dieser Stadt, und das rasante Tempo, das die kreativen, gutinformierten, durch und durch modernen Mailaender im Geschaeftsleben an den Tag legen, mag Besucher sehr ueberraschen.