Flug

Schon seit dem Goldrausch erfreut sich diese Stadt eines ausgesprochen lebhaften Nachtlebens. Die Restaurants und Bars fuellen sich schon am fruehen Abend, sind lange geoeffnet und die allgemein laessige Einstellung der Menschen wirkt sich auch auf den Lebensstil aus. Da es mehr als 2000 Bars und Kneipen gibt, bleibt man nicht lange durstig, allerdings ist es um so schwerer, nuechtern zu bleiben. Die Vielfalt ist ebenfalls sehr groß, deshalb gibt es hinsichtlich der Kleidervorschriften, Öffnungszeiten, etwaigen Kosten eines Gedecks und Verhaltensweisen keine Faustregeln; am besten setzt man sich bei konkreten Fragen direkt mit den jeweiligen Lokalitaeten in Verbindung. Im Grunde ist so ziemlich alles erlaubt, was besonders fuer die etwa 200 Schwulen- und Lesbenclubs gilt, von denen viele so beliebt sind, daß sie zu konventionellen Hetero-Clubs zu werden drohen. Nachtclubs aendern staendig ihre Namen und Identitaet, denn die Club-Szene ist sehr unbestaendig, die Musik aber bleibt von eleganter Klavieruntermalung bis zu House und Acid-Jazz. Viele Clubs verlangen Eintritt, man kann aber tagsueber in angesagten Cafés und Plattenlaeden Flugblaetter bzw. Einladungskarten bekommen, mit denen man umsonst oder am fruehen Abend zumindest zu ermaeßigtem Eintritt hereingelassen wird. Das gesetzliche Mindestalter zum Alkoholkonsum betraegt 21 Jahre, und man sollte einen Ausweis vorweisen koennen. Restaurants, Nachtclubs und Bars haben i. allg. eine Schankerlaubnis von 06.00 bis 02.00 Uhr.

In einigen Gegenden besonders in denen mit einer jungen, lebhaften Straßenszene bietet das Nachtleben sehr viele verschiedene Ausgehmoeglichkeiten, u.a. Downtown, South of Market (SoMa) und Castro. Um herauszufinden, wo etwas los ist, sollte man einen Blick in die aktuelle Ausgabe des SF Bay Guardian oder den rosafarbenen Teil der Sonntagsausgabe des San Francisco Examiner and Chronicle werfen.

Nach einem harten Tag auf den Touristenpfaden ist das Backflip der richtige Ort zum Cocktailschluerfen. Es befindet sich im noblen, im Retro-Stil eingerichteten Phoenix Hotel, Eddy Street, und ist wider Erwarten sehr schick. Die Kundschaft ist aeußerst interessant, und die Getraenke gehoeren zu den besten in der Gegend. Eingeschworene Biertrinker sollten das Mad Dog In The Fog, 530 Haight Street ausprobieren. Dort gibt es rund 20 Biersorten vom Faß und noch mehr Flaschenbiere, außerdem werden aehnlich wie in englischen Pubs regelmaeßig Quiznaechte veranstaltet. Am anderen Ende des Spektrums, im Redwood Room des Clift Hotel, Geary Street, Ecke Taylor Street, finden die Reichen Entspannung, und man sollte sich formell kleiden. Eine ebenfalls empfehlenswerte Bierkneipe ist die Twenty Tank Brewery in der 11th Street in SoMa. Sie ist in einem ehemaligen Walzblech-Geschaeft untergebracht, hat eine dementsprechende Einrichtung und bietet ungewoehnliche selbstgebraute Biere. In der Gegend rund um die Castro Street gibt es etwa ein Dutzend Bars, zu denen auch die angenehme Twin Peaks Tavern gehoert. Viele davon sind bis in die fruehen Morgenstunden geoeffnet. The Bubble Lounge in der Montgomery Street bietet Trink- und Eß-Kultur pur, denn zu den ueber 300 Champagnersorten, die hier erhaeltlich sind, reicht man die passenden Austern, Kaviarsorten und Sushi-Stuecke.

In San Francisco gibt es keine Spielkasinos.

DJs sind in San Francisco aeußerst angesagt, und im 1015 Folsom werden selbst die Uneingeweihten zu ueberzeugten Anhaengern. Die Musik hier ist markerschuetternd laut, die Beleuchtung atemberaubend, und einige der hier auftretenden DJs gehoeren zu den bekanntesten der Szene. Das John Lee Hookers Boom Boom Boom in der Fillmore Street dagegen wird vor allem denen gefallen, die es weniger hektisch moegen und Blues und Boogie bevorzugen. In SoMa ist der Endup Nightclub in der sechsten Straße bei Besuchern und Einheimischen gleichermaßen beliebt. Der Club, der schon seit 23 Jahren besteht, ist vor allem fuer seine freundliche Atmosphaere, gute Tanzmusik und koestlichen Cocktails bekannt. Falls man davon zu viele getrunken hat, kann man seinen Brummschaedel unter dem hauseigenen Wasserfall im Innenhof abkuehlen. Besucher, die gerne die Sterne befragen, um den Dingen einen Sinn zu geben, sollten den Zodiac Club in der 14th Street aufsuchen. Dort werden Getraenke serviert, welche die astrologisch bewanderten Besitzer Peter und Maria Garcia ganz speziell fuer die verschiedenen Sternzeichen kreiert haben. Besonders viele gut eingeoelte, tolle Muskelmaenner koennen Angehoerige der Schwulenszene samstags im Club Universe und sonntags im Pleasuredome treffen; beide sind im Club Townsend, Townsend Street, untergebracht.

Wer etwas Ausgefallenes kennenlernen moechte, sollte Rasselas Jazz Club in der California Street einen Besuch abstatten, wo aethiopisches Essen aus dem Restaurant nebenan serviert und jede Nacht Live-Jazz gespielt wird. Im Slims in der 11th Street treten klassische Rockbands aus dem Umland auf, die oft moderner und alternativer sind, als man annimmt, und man bekommt stets einen guten Blick auf die Gruppen. Einer der Teilhaber ist Alt-Gitarrist Boz Scaggs. Im Bimbos, Columbus Avenue, wird musikalische Vielfalt großgeschrieben vom Punk bis zu den sanften Klaengen einiger Solo-Interpreten kann man hier alles hoeren.