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Hoeflichkeit und Gastfreundschaft sind in Ägypten und in der restlichen arabischen Welt nicht nur im alltaeglichen Leben von Bedeutung, sondern auch bei geschaeftlichen Angelegenheiten. Der Gastgeber eines Geschaeftstreffens sollte nicht vergessen, seinen Gaesten Tee oder eine Kleinigkeit zu Essen anzubieten, bevor man zum Geschaeftlichen uebergeht. Es wird als hoeflich angesehen, das erste Angebot abzulehnen, der Gastgeber muß aber darauf bestehen; das zweite oder dritte Angebot abzulehnen, wuerde allerdings als unhoeflich gelten. Alkohol sollte vermieden werden, bis man die Einstellung des aegyptischen Geschaeftspartners dazu kennt. Auch wenn Besucher gemeinsam mit Ägyptern Alkohol zu sich nehmen, sollten sie nur in Maßen trinken, dies betrifft besonders Frauen, fuer die uebermaeßiger Alkoholgenuß als nicht schicklich gilt. Gastgeber sind großzuegig. Wenn man mittags zu einem Geschaeftsessen eingeladen wird, wird sich der Tisch wahrscheinlich unter der Last der zahlreichen Speisen biegen, und Besucher sollten sich bemuehen, es so sehr wie moeglich zu genießen. Es macht sich besser, eine Allergie gegenueber einem bestimmten Essen vorzugeben, als etwas von vorneherein abzulehnen. Veraergerung zu zeigen oder eine Person offen zu kritisieren, gilt in der gesamten arabischen Welt als der Hoehepunkt schlechter Manieren. Takt und diplomatisches Verhalten sind bei Geschaeftstreffen notwendig, und man lernt viel dazu, wenn man Kairoer Geschaeftsleute bei ihrem Vorgehen genau beobachtet. Anstatt jemanden zu kritisieren oder ihm zu widersprechen, sollten Besucher fragen, ob eine alternative Loesung moeglich ist.

Privat wird es als unhoeflich angesehen, bei einem Treffen puenktlich zu erscheinen, denn hier kommt man immer etwas verspaetet. Dies trifft zwar weniger fuer die Geschaeftswelt zu, kommt aber immer noch vor. Niemand hat etwas dagegen, wenn Auslaender puenktlich erscheinen, Ägypter machen allerdings von ihrem Recht Gebrauch, etwas verspaetet zu kommen. Besucher sollten sich also darauf einstellen und sich nicht gekraenkt fuehlen. In einem muslimischen Land sollten Frauen einem Mann nicht zuerst die Hand geben, sondern nur, wenn der Mann das Haendeschuetteln initiiert (ein Auslaender sollte bei Geschaeftstreffen jedoch darauf warten, dass eine aegyptische Frau die Hand zur Begrueßung anbietet); auf zurueckhaltende Kleidung wird besonders bei Frauen Wert gelegt; sie sollten moeglichst wenig Haut zeigen. Schwarze Anzuege oder Kostueme sind tabu, da sie nur zu Beerdigungen getragen werden.

Staatliche Behoerden sind außer freitags und manchmal samstags von 09.00-14.00 Uhr geoeffnet. Die Geschaeftszeiten im privaten Sektor sind im Winter normalerweise von 09.00-14.00 Uhr (im Sommer bis 13.00 Uhr) und meistens abends von 17.00-20.00 Uhr. Muslimische Geschaefte koennen u.U. donnerstagnachmittags und freitags geschlossen sein, Geschaefte der christlichen Minderheit dagegen samstagnachmittags und sonntags.