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Amsterdam hatte schon immer eine dynamische und vielfaeltige Kulturszene, die in den letzten zwanzig Jahren jedoch wegen des neuerwachten Interesses an niederlaendischer Kultur eine besondere Bluetezeit erlebte. In erster Linie ist Amsterdam eine Stadt der Musik, mit einem breiten Angebot verschiedener musikalischer Stilrichtungen von Straßenmusikern ueber Glockenspiele der Kirchen bis zu den mittaeglichen und abendlichen Auffuehrungen klassischer Musik im Concertgebouw (Konzerthalle), das fuer seine hervorragende Akustik bekannt ist. An Sommerabenden kann man Orgelkonzerte oder barocke Kammermusik in einer der vielen alten Amsterdamer Kirchen wie der Oude Kerk und Nieuwe Kerk hoeren.

Das Dutch National Ballet gilt als eine der besten und vielseitigsten Tanzensembles in Westeuropa. Seine zahlreichen Anhaenger pilgern regelmaeßig zum Muziektheater, einem imposanten Rundbau mit 1600 Sitzplaetzen am Ufer des Amstel-Flusses, um die großen klassischen Ballette sowie moderne Werke der Tanzkunst des 20. Jahrhunderts zu sehen. Das Muziektheater ist außerdem Auffuehrungsstaette fuer Darbietungen der Netherlands Opera und des Netherlands Dance Theatre, der anderen niederlaendischen Ballett-Truppe von Weltformat, sowie fuer Gastauftritte auslaendischer Ensembles. Einige internationale alternative Theatertruppen veranstalten Auffuehrungen in englischer Sprache und Kabarett und Varieté sind im Royal Carré Theatre an der Amstel und in der Kleinen Komedie, einem bezaubernden kleinen Theater aus dem Jahr 1788, zuhause.

In Amsterdam finden jaehrlich rund 15.000 Auffuehrungen statt (etwa 40 taeglich), die kulturelle Saison konzentriert sich jedoch hauptsaechlich auf die Zeit von September bis Ende Juni. Vorstellungen kosten nicht viel und eine laessige Kleiderordnung sorgt dafuer, daß man selbst die Oper in relativ salopper Kleidung besuchen kann. Karten kann man bei AUB bestellen (Tel: (0900) 0191, 0,40 Euro/Min.), dessen Buero sich am Leidseplein 26 befindet und von 09.00-21.00 Uhr geoeffnet ist. AUB akzeptiert ausschließlich Zahlungen mit Kreditkarte.

Das Multi-Screen-Kino City, Kleine Gartmanplatsoen 13-25, Leidseplein (Tel: (0900) 14 58), zeigt Hollywood-Kassenschlager, aber Amsterdam ist auch bekannt fuer seine alternativen Programmkinos wie das kuerzlich renovierte Tuschinski, Reguliersbreestraat 26-28 (Tel: (0900) 14 58), das Filme aus der ganzen Welt zeigt. Filme werden selten auf Niederlaendisch synchronisiert, sondern in der Originalsprache mit niederlaendischen Untertiteln gezeigt. In Amsterdam gedrehte Filme sind u. a. Mike van Diems Karakter (1997), Dick Maas Amsterdamned (1987) und der Bond-Film Diamonds are Forever (1971).

Alljaehrlich am 30. April wird der Koeniginnentag mit einem riesigen karnevalsaehnlichen Straßenfest gefeiert. Die letzten beiden Wochen im Mai finden im Rahmen von Floating Amsterdam Freilichtauffuehrungen auf der Amstel statt. Jedes Jahr im Juni findet das vierwoechige Holland Festival mit Musik, Tanz und Theater statt. Karten kann man im voraus ueber die Fremdenverkehrsbueros bestellen, das Kartenbuero im Musiektheater haelt jedoch immer Karten fuer die am selben Tag stattfindende Auffuehrung bereit. Im August werden Konzerte auf in der Prinsengracht ankernden Booten aufgefuehrt. Das ganze Jahr ueber finden Kulturveranstaltungen im Vondelpark statt.

Ian McEwan gewann den britischen Booker-Preis 1998 fuer seinen Roman Amsterdam, der teilweise in der Stadt spielt. Die Stadt inspirierte auch John Irving zu seinem Roman A Widow for One Year (1999) und Sidney Sheldons If Tomorrow Comes (1986). Albert Camus schrieb La Chute (1970) bei seinem Aufenthalt in Amsterdam. Deborah Moggachs Tulip Fever (1998) beschreibt das Leben im Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Die Stadt spielte eine bedeutende Rolle in den Werken niederlaendischer Autoren wie Blaue Montage (1994) von Arnon Grunberg und Bittere Kraeuter (1957) von Marga Minco. Die einzigartige Atmosphaere Amsterdams durchdringt den Kriminalroman A Long Silence von Nicolas Freeling. Das wohl beruehmteste in Amsterdam entstandene literarische Werk ist jedoch das Tagebuch der Anne Frank. Marga Mincos Leeres Haus (1986) ist weniger bekannt, handelt jedoch von derselben Thematik. Ein etwas leichteres Werk ist Janwillem van de Weterings Amsterdam Cops (2001), eine Sammlung von Polizeigeschichten.

Der Concertgebouw, Concertgebouwplein 2-6 (Tel: (020) 671 83 45 (Reservierungen), 675 44 11 (Informationen). Internet: www.concertgebouw.nl), ist Sitz des weltberuehmten Royal Concertgebouw Orchestra (dessen Dirigent Riccardo Chailly ist), aber hier treten auch gastierende Ensembles und internationale Solo-Kuenstler auf. Kostenlose Konzerte finden mittwochs von 12.30-13.00 Uhr im Grote Zaal (Großen Saal) oder Kleine Zaal (Kleinen Saal) des Concertgebouw statt. Die Beurs de Berlage, Damrak 62A (Tel: (020) 627 11 61 (Information), (020) 627 04 66 fuer Kartenbestellungen zwischen 14.00-17.00 Uhr), ist ein architektonisch interessantes Gebaeude, in dem das 140 Mitglieder starke Dutch Philharmonic Orchestra untergebracht ist. Das Netherlands Chamber Orchestra und Gastinterpreten treten haeufig im glaesernen Kubus des Gebaeudes, dem Aga Zaal, auf.

Der Boekmanzaal ist Teil des Muziektheater (Opernhaus), Amstel 3 (Tel: (020) 551 81 00. Fax: (020) 551 80 25). Hier finden von Oktober bis Juni dienstags von 12.30-13.00 Uhr kostenlose Mittagskonzerte statt, oftmals dargeboten von Mitgliedern des Netherlands Philharmonic Orchestra, des Choir of the Netherlands Opera und des Netherlands Ballet Orchestra.

Weniger foermliche Konzerte werden woechentlich von vier Glockenspielen der Stadt aus dem 17. Jahrhundert dargeboten. Das Glockenlaeuten jeweils von 12.00-13.00 Uhr findet dienstags am Westertoren (Westturm), donnerstags am Zuidertoren (Suedturm) und freitags am Munttoren (Muenzturm) statt. Das Glockenspiel am Oude Kerkstoren (Alten Kirchturm) erklingt samstags von 16.00-17.00 Uhr.

Das National Ballet und beruehmte internationale Kuenstler treten im Muziektheater (Opernhaus) auf, das in einer Amstelbiegung im Herzen der Stadt liegt, Amstel 3 (Tel: (020) 551 81 00. Fax: (020) 551 80 25. Internet: www.het-nationale-ballet.nl). Das Muziektheater ist Amsterdams juengstes kulturelles Wahrzeichen und der runde Zuschauerraum mit 1600 Sitzplaetzen ist erstaunlich intim. Im Juli hat das Opernhaus geschlossen.

Die Stadsschouwburg (Staedtisches Schauspiel) (Internet: www.stadsschouwburgamsterdam.nl), am Leidseplein 26 (Tel: (020) 624 23 11. Fax: (020) 623 86 85), bringt oft englischsprachige Theaterinszenierungen sowie Tanzauffuehrungen auf die Buehne. Das Koninklijk Theater Carré (Koenigliche Carré Theater) fuehrt Operetten und englischsprachige Musicals auf. Es befindet sich an der Amstel 115-125 (Tel: (020) 622 52 25. Fax: (020) 624 84 99).