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Die meisten Pazifikstaaten haben eigene Kapitel (s. alphabetische Liste). Informationen über Hawaii s. USA.



Das riesige, dünn besiedelte Gebiet des Pazifiks, der etwa ein Viertel der Erdoberfläche bedeckt, hat in den letzten Jahren erhebliches Interesse auf sich gezogen. Die Myriaden kleiner Inseln haben einmalige geographische und wirtschaftliche Besonderheiten und nicht zuletzt ihre eigene Geschichte einige sind seit kurzem selbständig, andere Treuhandgebiete oder noch heute Kolonien. Es gibt weltpolitische und weltwirtschaftliche Trends, die mit Sicherheit einen Einfluss auf den Pazifikraum ausüben werden. In den siebziger und achziger Jahren fand eine zunehmende Militarisierung des Gebietes statt, die in Zukunft keine so große Rolle mehr spielen wird. Neben den bekannteren nuklearen Teststationen Frankreichs und der USA (Frankreich führte 1995 sechs Tests in Französisch-Polynesien durch), wurden in der Pazifikregion verschiedene Frühwarnsysteme und Nachrichtendienste aufgebaut. Seit dem Ende des Kalten Krieges fehlt jedoch die Rechtfertigung für die strategische Nuztung des Pazifiks. Für die Pazifikinseln verringert sich damit die Gefahr, ihre Autonomie im Konflikt der Supermächte einzubüßen. Diese Entwicklung bedeutet jedoch auch, dass die Großmächte weniger Interesse haben, die Wirtschaft der Inselstaaten zu unterstützen. Daher sind die Inseln jetzt verstärkt darauf angewiesen, ihre eigenen Wirtschaftssysteme auszubauen, wobei sich die Bemühungen auf drei Bereiche konzentrieren.

Große Hoffnungen setzt man langfristig auf den zunehmenden Tourismus. Bisher liegt das Gebiet im Einzugsbereich amerikanischer und australischer Touristen; um auch für den Durchschnittsurlauber als Reiseziel attraktiv zu werden, müssen jedoch preiswertere, schnellere und umweltfreundlichere Transportmittel gefunden werden. Auch die Bevölkerung Asiens und Südamerikas kommt als potentielle Zielgruppe für die Tourismusindustrie in Frage, sollte sich der Lebensstandard in diesen Ländern erheblich verbessern.

Ein weiterer Faktor, der ziemlich an Bedeutung gewinnen dürfte, ist der Reichtum des Pazifiks an natürlichen Ressourcen. Fischfang, besonders seitens Japans, wird seit langem in enormem Umfang betrieben, ohne jedoch einen wesentlichen Einfluss auf die Tiefseefischbestände im Pazifik auszuüben. Der Pazifik hat außerdem äußerst umfangreiche Mineralvorkommen. Hawaii und Japan forschen nach einer wirtschaftlichen Methode für den Abbau mineralreicher Manganbrocken, die in den Tiefen des Pazifiks liegen. Zusätzlich stellt das pazifische Randgebiet eine potentielle Energiequelle dar, zunächst durch geothermische Einrichtungen, in Zukunft vielleicht auch durch die Nutzung von Tiefseegezeiten und Temperaturgefällen zur Energiegewinnung. Der dritte Faktor ist die Verschiebung der Welthandelsachse vom Atlantik zum Pazifik, die dadurch bewirkt wurde, dass Japan und andere Hochkonjunkturländer im Pazifikraum ihren Handel seit einiger Zeit eher auf die Westküste der Vereinigten Staaten konzentrieren als auf die alten Knotenpunkte des Welthandels, die amerikanische Ostküste und Europa. Diese Situation eröffnet den pazifischen Inseln die Möglichkeit, sich als Umschlagplätze für die Schiffahrt zu etablieren und ähnliche Off-shore-Dienste im Finanzwesen anzubieten wie z. B. die britischen Kanalinseln und die Cayman-Inseln vor allem Nauru, Vanuatu und Tonga sind mögliche Kandidaten für eine solche Entwicklung. Ein Problem, das in den letzten Jahren verstärkt diskutiert wird und viele Regierungen im Pazifikraum beschäftigt, betrifft die möglichen Konsequenzen des Treibhauseffektes auf den Meeresspiegel. Eine Reihe von tief liegenden Inseln sehen sich einer ernsten Existenzbedrohung gegenüber. Bei internationalen Begegnungen, auf denen Umweltfragen diskutiert werden, spielen die Inselstaaten des Pazifiks daher eine immer größere Rolle.